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Der Frauentag ist dieses Jahr ein wirklicher Frauenkampftag.
Frauen verdienen in Deutschland 21% weniger als Männer, damit ist Deutschland Schlusslicht in der EU. Ein Grund für diesen Gender-Pay-Gap ist, dass Frauen öfter in erzieherischen oder
Pflegeberufen beschäftigt sind. Diese Berufe werden immer noch viel zu schlecht bezahlt. Das muss sich endlich ändern, deshalb fordern wir: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Am
Internationalen Frauentag sind wir daher besonders solidarisch mit den unter prekären Bedingungen arbeitenden Pflegekräften. Es ist unerträglich, dass wir den Leuten, denen wir unser Geld
anvertrauen, mehr bezahlen, als denjenigen, denen wir unsere Alten, Kranken und Kinder anvertrauen.
Frauen verrichten nach wie vor den Großteil unbezahlter Tätigkeiten wie die Pflege Angehöriger, Hausarbeit und Kindererziehung. Sogar am Sonntag leisten Frauen im Schnitt 1,5 Stunden mehr
unbezahlte Arbeit als Männer. Als "Dank" für diesen Einsatz bekommen sie im Durchschnitt niedrigere Löhne und niedrige Renten.
Der Frauentag spricht all die Ungerechtigkeiten an und drängt auf ihre Überwindung. Nötig ist dazu eine Umverteilung der Tätigkeiten zwischen den Geschlechtern. Mehr gut bezahlte Erwerbsarbeit in
Frauenhand und mehr von der wunderbaren Familien- und Sorgearbeit in Männerhand. Insofern ist der Frauentag auch ein Tag, um Frauen zu ermutigen, sich zum einen ihre Rechte zu nehmen und zum
anderen abzugeben - und zwar unbezahlte Arbeit. Gerade die liebevolle, sinnstiftende Familien- und Sorgearbeit sollte den Männern nicht länger vorenthalten werden.
Wenn die allgemeine Arbeitswoche eher um die 35 Stunden für alle Geschlechter kreist, klappt es auch besser mit der paritätischen Aufteilung der Sorgearbeit.
Reaktionäre Rechte blasen aktuell mit besonderer Aggression zum Sturm auf bereits erkämpfte Frauenrechte. Insofern muss das bisher Erkämpfte jeden Tag aufs Neue verteidigt werden. Zu dem, was
erneut erkämpft werden muss, gehört das Recht, selbst über den eigenen Körper und das eigene Leben entscheiden zu können, auch im Falle einer ungewollten Schwangerschaft. Deswegen gehören die
Paragraphen 218 und 219a StGB endlich abgeschafft!
Der Frauentag ist aber auch ein Tag, um daran zu erinnern, dass Frauen im Widerstand zu all den Unterdrückungsverhältnissen viel erreicht und erkämpft haben. Insofern ist der 8. März auch ein Tag
der Ermutigung. Ein Tag, daran zu erinnern, dass es sich lohnt, für Frauenrechte und Solidarität einzustehen. Um es mit den Worten Clara Zetkins zu sagen: Lassen wir uns nicht schrecken durch die
Ungunst äußerer Umstände, haben wir für alle Schwierigkeiten nur eine Antwort: Erst recht!
Politisch - Aktuell - Konkret. Mit den Menschen - im Stadtteil - auf der Straße. Arbeit und Beruf - Frieden und Abrüstung - sozial und gerecht: Das muss drin sein. |
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