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10. Mai 1933: Bücherverbrennung durch Nazis

10. Mai 1933: Bücherverbrennung
  • 10. Mai 1933:
    Bücherverbrennung durch Nazis
  • Römerberg, 60311 Frankfurt am Main
  • Sonntag, 10. Mai 2020.
  • Das war ein Vorspiel nur. Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.
    Heinrich Heine, 1820
  • Auf dem Frankfurter Römerberg verbrannten am 10. Mai 1933 faschistische Studenten die Bücher von Schriftstellern, Wissenschaftlern, Publizisten und Philosophen.
    Willi Schmidt, 2001
  • Das Feuer mit seiner zerstörerischen Kraft steht auch symbolisch für die offen terroristischen Verbrechen, die die faschistische Diktatur Deutschlands an der Menschheit in Europa, der Welt und an den Werten der Aufklärung, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung beging - finanziert duch die Harzburger Front und die Reaktion, den Imperialismus und das Großkapital.
  • Am Abend des 10. Mai 1933 wurden auf dem Römerberg in Frankfurt am Main durch Horden der Frankfurter NS-Studentenschaft - begleitet von zahlreichen Dozenten - Werke von Bertolt Brecht, Heinrich Heine, Erich Kästner, Sigmund Freud und vielen anderen Schriftstellern und Wissenschaftlern verbrannt.
  • Die Feuer brannten. Auf dem Opernplatz in Berlin. Auf dem Königsplatz in München. Auf dem Schlossplatz in Dresden. Vor der Bismarcksäule in Dresden. Auf dem Römerberg in Frankfurt. Sie loderten in jeder deutschen Universitätsstadt.
    Erich Kästner
  • In den späten Abendstunden des 10. Mai 1933 erhellten brennende Scheiterhaufen deutschlandweit die zentralen Plätze der Universitätsstädte. Studenten in SA-Uniform verbrannten Bücher. Sie schleuderten Werke Hunderter Schriftsteller, Wissenschaftler und Publizisten in die Flammen. Die Bücherverbrennungen waren Höhepunkt der zentral gesteuerten Aktion "Wider den undeutschen Geist".
    Die Bücherverbrennungen, die zwischen März und Oktober 1933 im gesamten Reichsgebiet in 92 Städten stattfanden, waren ein Fanal der faschistischen Terrorherrschaft des NS-Regimes. Diesen vorausgegangen waren die Inhaftierung der kommunistischen Reichstagsabgeordneten, das Verbot der SPD, der Reichstagsbrand, die Wahlen am 05. März 1933, die Auflösung des Reichstags und die Zerschlagung der Gewerkschaften am 02. Mai 1933; die zahlreichen Gesetzesveränderungen gar nicht erwähnt, die den legalen Eindruck der Nazi-Herrschaft vortäuschen sollten, in Wirklichkeit allerdings die Aufkündigung des Rechtsstaats bedeuteten. Und an jenem 10. Mai 1933 wurden alle frei ausgehandelten Tarifverträge für Null und nichtig erklärt; die Nazis errichteten die Arbeitsfront.
  • Erinnerungsarbeit hat ja den Zweck, nicht zu vergessen, was damals geschah, warum es geschah und insbesondere auch, welche Umstände die Machtübergabe an die Nazis begünstigte. Dazu zählen auch die Schwäche, das Zaudern, die teilweise Kumpanei mit und das Anbiedern an die faschistischen Kräfte, die Zerstrittenheit und die falschen Prioritäten der demokratischen Kräfte, von Konservativen, über Liberale, Kirchen und Gewerkschaften bis hin zu Sozialdemokraten und Kommunisten. Sich also der Schwächen der Demokraten und der Mächtigkeit der Nazis zu vergegenwärtigen, das gehört zur Erinnerungsarbeit. Zur Erinnerungsarbeit zählt auch und besonders, sich an die Tatorte zu begeben und die Täter zu identifizieren.
Das muss drin sein. Politisch - Aktuell - Konkret.
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DIE LINKE. HEDDERNHEIM NIEDERURSEL
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