Geschichte der Ostermarschbewegung und ihre gesellschaftliche Bedeutung im Hier und Jetzt
Der Ostermarsch ist eine von pazifistischen oder antimilitaristischen Motiven getragene, in Form von Demonstrationen oder Kundgebungen regelmäßig jährlich durchgeführte politische
Ausdrucksform der Friedensbewegung in Deutschland. Seine Ursprünge gehen auf britische Atomwaffengegner der Kampagne für nukleare Abrüstung mit den "Aldermaston Marches" in den
1950er Jahren zurück.
Die Anstöße für Marsch-Aktionen sind sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland von Friedensaktivisten der Internationale der Kriegsdienstgegner (IdK e. V.) ausgegangen.
Deren Selbstverpflichtung lautet bis heute: "Der Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit. Ich bin deshalb entschlossen, keine Art von Krieg weder direkt noch indirekt zu
unterstützen und an der Beseitigung aller Kriegsursachen mitzuarbeiten."
Das britische Direct Action Committee Against Nuclear War engagierte sich in gewaltfreien Aktionen, "um den totalen Verzicht auf den Atomkrieg und seine Waffen als einen ersten
Schritt zur Abrüstung durch Großbritannien und alle anderen Länder zu erreichen", und war Gründungsmitglied der britischen Campaign for Nuclear Disarmament (CND). Diese
organisierte Ostern 1958 einen Marsch von London zum Atomforschungszentrum Aldermaston und mobilisierte dabei rund 10.000 Menschen gegen die nukleare Aufrüstung. Hieraus
entwickelten sich solche Demonstrationsmärsche zu Ostern auch in anderen westeuropäischen Ländern. Lediglich in Deutschland haben diese unter dem Namen Ostermärsche eine bis heute
regelmäßig jährlich stattfindende tradierte Ausdrucksform der Friedensbewegung entwickelt.
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